
Wie funktioniert eigentlich Geschmack?
Hast du dich schon mal gefragt, warum dir ein cremiger Käse, eine süße Feige oder ein beeriger Schluck Rotwein so gut schmeckt? Dann wird’s Zeit für einen kleinen Ausflug in die Welt unserer Sinne!
Unser Geschmack beginnt auf der Zunge – mit den fünf Grundgeschmacksarten: süß, sauer, salzig, bitter und umami. Letzteres ist dieser herzhafte, „volle“ Geschmack, den wir zum Beispiel bei gereiftem Käse oder Pilzen erleben.
Doch das ist längst nicht alles: Neueren Erkenntnissen zufolge gibt es vermutlich auch eigene Rezeptoren für Fett. Außerdem forscht man aktuell an weiteren Geschmacksempfindungen – wie alkalisch (das Gegenteil von sauer), metallisch oder wasserartig. Mal schauen, was die Wissenschaft da noch für uns bereithält.
Doch jetzt aufgepasst: Der eigentliche Star beim Genießen ist die Nase! Rund 80 Prozent der Aromen nehmen wir über den Geruchssinn wahr – genauer gesagt: über das retronasale Riechen. Beim Kauen steigen Duftmoleküle aus dem Mundraum über den Rachen in die Nase. Unser Gehirn setzt daraus Aromenbilder zusammen und entscheidet blitzschnell, ob das gerade eher nach Erdbeere, Zimt oder Blauschimmel schmeckt.
Und dann gibt’s noch ein paar echte Spezialeffekte: Schärfe – wie bei Chili – oder Frische – wie bei Minze – spüren wir über den sogenannten Trigeminus-Nerv. Der löst Reize aus, die uns schwitzen, lachen oder zusammenzucken lassen. Auch das gehört zum Geschmackserlebnis dazu!
Kurz gesagt: Genuss ist Teamarbeit – Zunge, Nase, Nerven, Erinnerungen. Und wenn wir uns wirklich Zeit nehmen und bewusst schmecken, entdecken wir oft viel mehr, als wir dachten.
Probier’s aus: Nimm dir heute mal 30 Sekunden Zeit für ein Stück Käse oder einen Schluck Wein. Augen zu. Nase auf. Und einfach schmecken, was da wirklich passiert.
